Es ist nun über vier Jahre her, dass meine eigene Welt still stand. Augenscheinlich hatte ich äußerlich alles und dennoch fühlte sich so vieles zum damaligen Zeitpunkt für mich nicht mehr richtig an. 

Damals sagte ich immer „ich möchte so gern mal in mein eigenes Drehbuch schauen“ und wissen wie es weiter geht. So sehr hätte ich mir gewünscht, jemanden außerhalb von Freunde und Familie an der Hand zu haben, der mich unterstützt, zuhört, versteht. Wo ich einfach SEIN kann und meine eigene innere Stimme wirklich höre. Doch ich hatte das Bedürfnis nur rennen zu müssen, egal wohin, einfach weg aus dem scheinbar beengten Leben.

Ich begann mit der Reise zu mir, ging viel in die Meditation, begann mein Bauchgefühl zuzulassen und vertrauen zu schenken, folgte Impulsen und scheinbaren „Zufällen“ die sich plötzlich auftaten.

Immer mehr verstand ich, dass der teils schon radikale Bruch im Außen nicht hätte sein müssen und schlussendlich ein Bruch meines damaligen ICH’s war.

Meine größte Herausforderung war die Stille. Nie konnte ich allein sein. Diese Ruhe empfand mein Nervensystem zunehmend als Gefahr, bis ich verstand, dass es mein Unterbewusstsein ist, was mich schützen möchte und sich schlichtweg nicht sicher fühlte. Also begab ich mich auch hier auf die Reise dazu, wo diese Urangst herkam und stellte mich ihr bewusst, gab ihr Raum und Sicherheit.

Heute kann ich sagen, dass es für mich das größte Geschenk ist, allein sein zu dürfen. Nur mit mir, mit meinem SEIN, mit meinen Impulsen und meiner inneren Stimme. Ich schaffe mir in meinem Alltag ganz bewusst genau diesen Raum.

Doch warum öffne ich mich hier genau so… ganz einfach: Ich glaube, dass ich genau diesen teils schmerzlichen Weg gehen musste, um nun DICH dabei unterstützen zu können. Meine Überzeugung ist es, dass man nur wirklich helfen kann, wenn man mindestens ein Stück des Weges selbst gegangen ist und tatsächlich weiß, wie sich die Tränen, die Ohnmacht, die Stille und dann auch das Erwachen der eigenen Persönlichkeit, das Über sich Herauswachsen und ungeahnte Entfalten der eigenen Stärken anfühlt. 

Mir ist es aus tiefstem Herzen so wichtig, hier zu sagen, dass das bewusste Selbst Sein nicht unmittelbar mit tiefen einschneidenden Entscheidungen im außen einher gehen muss. Es muss nicht immer eine Trennung sein, wo vielleicht eine andere Art der eigenen Kommunikation und Wortwahl schon so viel ändern und Gehör finden würde.